Ausbildung

Die Schauspielschule „ Der Kreis“ Berlin (Fritz-Kirchhoff-Schule ) bietet eine zeitgemässe Schauspielausbildung für Theater und Film an.

Von Beginn an werden bei uns in der Grundlagenarbeit und durch Meisner-Training Kreativität, Spontaneität, Wahrhaftigkeit und Spielfreude zum Handwerk entwickelt. Das setzen wir in die Praxis um durch Rollenstudium in Einzelstunden und Szenenarbeit in der Gruppe.

Im Laufe der Ausbildung werden mindestens sieben Vorsprechrollen erarbeitet, wobei zwei selbständig erstellte Wahlrollen wesentlicher Bestandteil sind.

Dazu kommen Camera-Acting als Vorbereitung für kommende Dreharbeiten und im 6. Semester die Abschlussproduktion eines modernen Stückes als Teamwork.

Sechs verschiedene Dozenten vermitteln euch im Laufe der Ausbildung in unterschiedlicher Weise Theaterarbeit. So werdet ihr auf eine Methodenvielfalt vorbereitet, mit der ihr in der späteren Praxis bestehen könnt.

Ablauf im Überblick

Die ersten beiden Semester zählen zum Grundstudium.

Das Hauptfach “Schauspiel” gliedert sich in
Szenenarbeit
Grundlagenarbeit
Schauspieltraining

Ab dem 3. Semester wird auf die Theaterpraxis hingearbeitet. Dazu kommt das Fach Rollenstudium zum Aufbau der Figur.

Ab 4. Semester findet das Kennenlernen von verschiedenen Darstellungsmethoden und -techniken mit Unterricht in folgenden Fächern statt:
Atemschulung
Sprecherziehung, Stimmbildung, Artikulationsschulung, Chorsprechen und Rezitation von Gedichten
Liedgestaltung im Solobereich und Chorsingen
Bewegung, Körperausdruck, Akrobatik, Pantomime, Kinomichi, Fechten, Tanz und Moving
Theater-, Literatur- und Kulturgeschichte, Schauspieltheorie und Dramaturgie
Camera-Acting ab dem 4. Semester für Film und Fernsehen

Näheres zu den einzelnen Schauspielunterrichts-Fächern unter dem Menüpunkt Fächer.

Ablauf im einzelnen

1. Semester

Im Fach Szenenarbeit werdet ihr auf der Grundlage von Alltagsbeobachtungen eine Szenenfolge durch Improvisationen selbst erarbeiten und mit der Lehrkraft in Form bringen mit der Absicht, “das Leben zu spielen”.

Im Fach Improvisation lernt ihr die Erarbeitung von grundlegenden Kenntnissen und Techniken der modernen Schauspielkunst auf der Grundlage von Konstantin Stanislawski und Bertolt Brecht. Als Ergänzung dazu gibt es das Fach Schauspieltraining zum Kennenlernen weiterer methodischer Richtungen (Sanford Meisner und Michael Chekhov).

Unterricht in den technischen Fächern gehört zur Basis der Ausbildung:
Atem
Sprechen

Bewegen

Theorie als Seminar mit Referaten und gemeinsamen Studien kommt ergänzend dazu.

2. Semester

Statt der Eigenarbeit des 1. Semesters wird nun in der Gruppe eine Szenenfolge erarbeitet. Dazu verwendet ihr von einem Autor vorgegebenes klassisches Textmaterial.

Alle anderen im 1. Semester angebotenen Fächer werden auch im 2. Semester weiterentwickelt nach dem Ausbildungsplan des jeweiligen Fachlehrers.

3. Semester

Ab jetzt findet die Szenenarbeit nicht mehr in der Gruppe der beiden ersten Semester statt.

Es wird eine moderne Duo-Szene mit einem anderen Lehrer als in den ersten beiden Semestern inszeniert.

Mit einem weiteren Lehrer erarbeitet ihr das erste Rollenstudium zur Erarbeitung eines Rollenrepertoires für das spätere Vorsprechen an Theatern und für das Vorstellen bei der ZAV-Künstlervermittlung.

Die Arbeit in den technischen Fächern bleibt weiterhin im Lehrplan. Es werden Choreografien, Pantomimen, Songs und Fechtszenen zur Präsentation am nächsten Öffentlichen Abend vorbereitet.

4. Semester

Erarbeitung einer klassischen Zweier- oder Dreierszene.

Das Fach Grundlagenarbeit geht in das Fach Improvisation über, das Fach Schauspieltraining wird weitergeführt – in beiden Fächern geht es um Improvisationsarbeit als Vorbereitung und Vorübung für spätere Inszenierungen von Stücken.

Im Fach Rollenstudium wird als zweite Rolle eine Figur aus der klassischen Literatur einstudiert, und zwar wieder von einer anderen Lehrkraft. Dadurch lernt ihr verschiedene Arbeitsweisen und Methoden kennen und mit ihnen umzugehen. Denn auch an Theatern und beim Filmen wird mit verschiedenen Handschriften inszeniert.

Hinzu kommt vom 4. – 6. Semester das Fach Camera-Acting als Rüstzeug für spätere Film- und Fernsehaufgaben.

Alle anderen Fächer werden wie bisher weiter betrieben.

5. Semester

Es wird nochmals eine moderne Szene und eine weitere moderne Rolle mit verschiedenen Lehrern gearbeitet. (Es gibt an der Schauspielschule “Der Kreis” kontinuierlich 5 verschiedene Lehrkräfte für Rollenstudium und Szenenarbeit).

Wie im Fach Szenenarbeit wird euch auch in den Fächern Tanzen, Singen, Fechten und Pantomime die Einstudierung von Darbietungen als Aufgabe gestellt. Ihr bringt sie in der Zwischenprüfung und beim Öffentlichen Abend zur Aufführung.

6. Semester

Erarbeitung von zwei weiteren Rollen (einer modernen und einer klassischen) mit anderen Lehrkräften als im 5. Semester, dazu eine weitere Rollenarbeit nach eigener Wahl in Selbstarbeit.

Außerdem bereitet ihr euch nun auf eine Rolle im Abschlussprojekt vor. Dafür wird erstmals ein ganzes Stück einstudiert und am Ende des Semesters zur Aufführung gebracht. Das geschieht nach Möglichkeit nicht mehr in den Räumen der Schule, sondern als Gastspiel der Schwebebühne in einem Theater Berlins.

Die Abschlussprüfung besteht aus
– Aufführung der drei gearbeiteten Rollen
– Präsentation eines Liedes, eines Tanzes in der Gruppe, einer Pantomime, einer Fechtszene, einer akrobatischen Darbietung, einer gearbeiteten Improvisation
– und der Aufführung des Abschlussprojekts.

Nach einhelliger positiver Beurteilung des Kollegiums wird das “Zeugnis der Bühnenreife” ausgestellt. Damit wird der erfolgreiche Abschluss der dreijährigen Schauspielausbildung dokumentiert. Dieser beglaubigte Abschluss ermöglicht die Teilnahme am Vorsprechen bei der ZAV-Künstlervermittlung.

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1. Aufnahmeprüfung

2. Dauer der Ausbildung
Ausbildungsvertrag über 3 Jahre (6 Semester mit 41 Ferientagen pro Jahr).
Nach dem ersten Semester entscheiden beide Vertragspartner, ob die Ausbildung fortgesetzt wird.
Nach jedem Semester findet eine Zwischenprüfung statt, nach 6 Semestern die Bühnenreifeprüfung, verbunden mit einer Aufführung der Abschlussproduktion in einem Berliner Theater.
Die Ausbildungszeit kann sich um ein weiteres Semester verlängern, wenn die Abschlussprüfung nach 6 Semestern nicht bestanden wird.

3. Bezeichnung des Ausbildungsberufs

Schauspieler mit staatlich anerkanntem Abschluss und Zuerkennung der Bühnenreife.

4. Berufsbild

(Überblick über Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die erworben werden)
– berufsnotwendige Atem- und Sprechtechnik
– ein transparenter Körper mit hoher Belastbarkeit und Konzentration aus Ausdrucksmittel
– Gesangstechnik für Lieder in Stücken, Songs und Chansons und Chorgesang
– emotionale Intensität, Kreativität und Kontrolle zur realistischen Menschendarstellung
– geistige Beweglichkeit durch inhaltliche Auseinandersetzung als Künstler
– Mobilität verschiedenen Methoden und Medien gegenüber